Aktiensplit
Ein Aktiensplit ist eine Kapitalmaßnahme, bei der die Anzahl der Aktien eines Unternehmens in einem festgelegten Verhältnis erhöht wird.
Aktiensplit Definition
Ein Aktiensplit ist eine Kapitalmaßnahme, bei der die Anzahl der Aktien eines Unternehmens in einem festgelegten Verhältnis erhöht wird. Dabei sinkt der Nennwert der einzelnen Aktien entsprechend. Weder die Marktkapitalisierung der Aktien noch der Unternehmenswert verändern sich durch diesen Vorgang.
Obwohl die Anzahl der Aktien nach einem Aktiensplit steigt, bleibt der Anteil jedes Aktionärs am Unternehmen unverändert. Nur die absolute Anzahl der frei handelbaren Aktien (Free Float) wird angepasst. Wenn ein Anleger bereits Aktien besitzt, erhöht sich deren Anzahl im Verhältnis zum Split, und die Änderung wird automatisch in seinem Depot angezeigt.
Voraussetzungen und Durchführung
Für die Durchführung eines Aktiensplits in Deutschland ist ein Beschluss der Hauptversammlung notwendig, der in der Regel eine Dreiviertelmehrheit erfordert. Die Hauptversammlung legt auch das Splitverhältnis fest, also das Verhältnis, in dem bestehende Aktien in neue Aktien umgewandelt werden.
Beispiel: Bei einem Split im Verhältnis 1:5 wird eine vorhandene Aktie durch fünf neue Aktien ersetzt, wodurch der Kurs um den Faktor 0,2 (1/5) sinkt. So werden aus 1.000 Aktien zu je 10 Euro insgesamt 5.000 Aktien zu je 2 Euro.
Technisch gesehen erfolgt der Aktiensplit bei Nennwertaktien durch den Austausch der alten Aktien gegen neue. Die WKN und ISIN bleiben dabei in der Regel unverändert. Bei Stückaktien erfolgt die Anpassung durch eine Änderung der Satzung.
Potenzielle Auswirkungen
Ein Aktiensplit kann sich auch auf Derivate, wie Optionen und offene Wertpapieraufträge, auswirken. Broker nehmen in der Regel die notwendigen Anpassungen vor, damit die Preise und Kennzahlen korrekt bleiben. Kauf- und Verkaufsaufträge können angepasst oder gelöscht werden, je nach den Richtlinien des Brokers.
Vorteile eines Aktiensplits
Aktiensplits können die Handelsaktivität erhöhen, da ein niedrigerer Aktienpreis für Kleinanleger attraktiver sein kann. Ein niedrigerer Kurs kann auch psychologisch als günstiger wahrgenommen werden, selbst wenn der Unternehmenswert unverändert bleibt. Zudem führt ein Aktiensplit nicht zu einer Verwässerung der Stimmrechte der Aktionäre, im Gegensatz zu einer Kapitalerhöhung. Oft wird ein Aktiensplit als positives Signal des Unternehmensmanagements gewertet, das auf eine optimistische Zukunft hindeutet.
Nachteile und Risiken
Aktiensplits können jedoch auch Nachteile haben. Direkt nach dem Split kann das Kursbild verwirrend sein und zu Fehlentscheidungen führen. Auch die Darstellung in Charts kann verzerrt sein, was die Analyse der Unternehmensleistung erschwert. Zudem kann ein niedrigerer Kurs vermehrt kurzfristige Anleger anziehen, was die Volatilität der Aktie erhöhen kann. Diese erhöhte Volatilität ist jedoch nicht per se negativ und kann Teil bestimmter Handelsstrategien sein.
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